Luang Prabang
LUANG PRABANG, die alte Hauptstadt der Provinz Luang Prabang im Norden von Laos liegt 300 km noerdlich von der Hauptstadt Vientiane und in einem Tal am Zusammenfluss der Fluesse Mekong und Nam Khan. Bergketten (insbesondere die Berge Phou Thao und Phou Nang) umgeben die Stadt in ueppigem Gruen. Seit tausenden von Jahren bewohnt, war Luang Prabang bis 1975 die koenigliche Hauptstadt des Landes. Die Stadt ist bekannt fuer seine vielen buddhistischen Tempel, darunter den vergoldeten Wat Xieng Thong aus dem 16. Jahrhundert und Wat Mai, einst die Residenz vom Oberhauptes des Laotischen Buddhismus. Jeweils morgens gehen hunderte von Moenchen aus den verschiedenen Kloestern durch die Strssen und sammeln Almosen. Eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt ist der Mount Phou Si, ein grosser steiler Huegel, der trotz der begrenzten Groesse der Stadt 150 Meter hoch ist. Eine steile Treppe fuehrt zum Schrein Wat Chom Si mit herrlichem Blick auf die Stadt und die beiden Fluesse. Die Stadt verdankt ihren heutigen Namen dem Pha Bang, einer verehrten Buddha-Statue (jetzt im National Museum), die von Koenig Visoun waehrend des goldenen Zeitalters von Lane Xang im fruehen 16. Jahrhundert in die Stadt gebracht wurde. Luang Prabang ist ein herausragendes Beispiel fuer die Verschmelzung traditioneller Architektur und laotischer Stadtstrukturen mit denen, die im 19. und 20. Jahrhundert von den europaeischen Kolonialbehoerden errichtet wurden. Sein einzigartiges, bemerkenswert gut erhaltenes Stadtbild veranschaulicht eine Schluesseletappe in der Verschmelzung dieser beiden unterschiedlichen kulturellen Traditionen. Luang Prabang war frueher die Hauptstadt des gleichnamigen Koenigreichs. Es war auch unter dem alten Namen Xieng Thong bekannt. Sie war ebenso bis zur Uebernahme der Pathet Lao 1975 die koenigliche Hauptstadt und Regierungssitz des Koenigreichs Laos. Die Stadt gehoert zum Bezirk Luang Prabang von der Provinz Luang Prabang und ist die Hauptstadt und Verwaltungszentrum der Provinz. Derzeit betraegt die Bevoelkerung der Stadt insgesamt etwa 65000 Einwohner. Die Wiedereroeffnung von Laos fuer den Tourismus im Jahr 1989 fuehrte zu einer bemerkenswerten Wende im Schicksal der Stadt, als zerfallende Holzhaeuser und Kolonialvillen behutsam restauriert und in makellose Gaestehaeuser und Boutique-Hotels verwandelt wurden. 1995 wurde die Stadt in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
GESCHICHTE. Viele Legenden sind mit der Entstehung der Stadt verbunden, darunter eine, die erzaehlt, dass Buddha gelaechelt hartte, als er sich dort waehrend seiner Reisen ausruhte, und prophezeite, dass es eines Tages der Ort einer reichen und maechtigen Stadt sein wuerde. Bekannt als Muang Sua, dann Xieng Thong, wurde die Stadt vom 14. bis 16. Jahrhundert zur Hauptstadt des maechtigen Koenigreichs Lane Xang (Konigreich der Millionen Elefanten), dessen Reichtum und Einfluss mit seiner strategischen Lage an der Seidenstrasse zusammenhingen. Die Stadt war auch das Zentrum des Buddhismus in der Region. Luang Prabang hat seinen Namen von einer Buddha Statue, dem Pra Bang, die von Kambodscha angeboten wurde. Xieng Dong Xieng Thong erlebte von 1185 bis 1191 eine kurze Zeit der Khmer unter Jayavarman. Um 1180 hatten die Sipsong Panna jedoch ihre Unabhaengigkeit von den Khmer wiedererlangt, und 1238 vertrieb ein interner Aufstand im Khmer-Aussenposten Sukhothai die Khmer Oberherren. Xieng Dong Xieng Thong wurde 1353 zur Hauptstadt des Koenigreichs Lane Xang. 1359 schenkte der Khmer Koenig von Angkor seinem Schwiegersohn, dem ersten Lang-Xang-Monarchen Fa Ngum (1353-1373), den Phra Bang, um sowohl der Herrschaft von Fa Ngum als auch der Souveraenitaet von Laos die buddhistische Legitimität zu verleihen um den Theravada-Buddhismus im neuen Koenigreich zu verbreiten. Der Hauptname wurde in Luangphabang geaendert, wo er aufbewahrt wurde, benannt nach der Buddha Statue. Luang Prabang wurde zwischen 1478 und 1480 kurzzeitig von den vietnamesischen Truppen besetzt. Die Hauptstadt wurde 1560 von Koenig Setthathirath nach Vientiane verlegt, welches auch heute noche die Hauptstadt ist. Im Jahr 1707 zerfiel Lane Xang aufgrund eines dynastischen Kampfes und Luang Prabang wurde die Hauptstadt des unabhaengigen Koenigreichs Luang Prabang. Als Frankreich Laos annektierte, erkannten die Franzosen Luang Prabang als koenigliche Residenz von Laos an. Schliesslich wurde der Herrscher von Luang Prabang zum Synonym fuer das Aushaengeschild von Laos. Als Laos die Unabhaengigkeit erlangte, wurde der Koenig von Luang Prabang, Sisavang Vong, Staatsoberhaupt des Koenigreichs Laos. Die Stadt war Schauplatz vieler Ereignisse waehrend und nach dem Zweiten Weltkrieg und wurde waehrend des Krieges von mehreren fremden Laendern besetzt, Frankreich, Thailand, Japan und China. Anfangs kontrollierten die Vichy-Franzosen die Stadt, verloren sie jedoch nach dem franzoesisch-thailaendischen Krieg von 1940-1941 an thailaendische Truppen. 1945 erklaerte eine nationalistische Gruppe Laos erneut fuer unabhaengig, mit Luang Prabang als Hauptstadt, aber kurz darauf besetzten zwei Bataillone japanischer Truppen die Stadt. Die Japaner versuchten, Sisavang Vong (den Koenig von Luang Phrabang) zu zwingen, die Unabhaengigkeit von Laos auszurufen, erklaerten dann aber stattdessen einfach das Ende des Status von Laos als franzoesisches Protektorat. Nach der Kapitulation Japans vor den Alliierten wurden freie franzoesische Truppen entsandt, um Laos wieder zu besetzen und in Luang Prabang einzudringen, woraufhin der Koenig den Franzosen versicherte, dass Laos ein franzoesisches Kolonialprotektorat blieb. Im September 1945 trafen die chinesisch nationalistischen Truppen ein, um die Kapitulation der verbliebenen japanischen Streitkraefte zu erhalten, machten sich aber auch schnell daran, die laotische Opiumernte aufzukaufen. Im April und Mai 1946 versuchten die Franzosen, Laos zurueckzugewinnen, indem sie Vientiane und Luang Prabang mit Fallschirmjaegern zurueckerobern, um Phetsarath und die laotischen Issara-Minister aus Laos nach Thailand und Vietnam zu vertreiben. Waehrend des Ersten Indochinakrieges versuchten die Viet-Minh und Pathet-Lao Truppen 1953 und 1954 mehrmals, die Stadt zu erobern, wurden jedoch von franzoesischen Truppen gestoppt, bevor sie dort ankamen. Waehrend des laotischen Buergerkriegs der 1950er, 60er und 70er Jahre befand sich in Luang Prabang ein geheimer amerikanischer Luftwaffenstuetzpunkt, der Schauplatz von Kaempfen war. Luang Prabang blieb bis 1975 die koenigliche Hauptstadt, als die kommunistischen Streitkraefte von Pathet Lao mit nordvietnamesischer Unterstuetzung die Macht ergriffen und die alte Monarchie aufloesten.
ANREISE. Der Flughafen liegt nur 5 km nordoestlich der Stadt und bietet einige Linienfluege im Inland, aber auch einige internationale Fluege innerhalb des asiatischen Raums an. Der neue Flughafen wurde 2013 eroeffnet ist fuer einen internationalen Flughafen etwas beschaulich und ziemlich ruhig. Es gibt Taxis und Tuk-Tuks, die ihren Service fuer den Transfer zu den Hotels in der Stadt anbieten. Der Highway 13 verbindet Luang Prabang mit Vangvieng und der Hauptstadt Vientiane. Die Strasse wurde zuletzt zum grossen Teil erneuert und die Fahrt mit dem Auto von Vientiane dauert 5-6 Stunden, bzw. 4-5 Stunden von Vangvieng. In beide Richtungen verkehrt auch ein regelmaessiger oeffentlicher Bus. Andere Ziele, die Sie mit dem Bus von/nach Luang Prabang auf der Suedroute erreichen koennen, sind Xayaburi und Phonsavan (Ebene der Tonkruege) bzw. Nong Kiau, Oudomxai, Luang Namtha, Pongsali und Bokeo (Houay Xai) im Norden. Boote verkehren auf dem Mekong von und nach Houay Xai an der thailaendischen Grenze (Chiang Khong) und halten in Pak Beng, wo es Ueberlandverbindungen in Richtung Nordosten und der Grenze zu China gibt. Die Fahrt dauert 2 Tage (beide Tage ca. 7-8 Stunden auf dem Fluss) mit dem langsamen Boot. Statt mit dem lokalen und sehr einfachen Slow Boat koennen Sie auch ein gefuehrtes Package fuer 2 Tage/1 Nacht mit einem komfortableren Boot inkl. Zwischenstopps unterwegs und Ubernachtung in einem Resort in Pak Beng buchen. Eine landschaftlich recht reizvolle und beliebte Reise bei vielen Touristen.
ATTRAKTIONEN. Die Stadt selbst wurde als erste UNESCO-Weltkulturerbestaette in Laos ausgewiesen und bietet eine Fundgrube an Entdeckungen. Allein durch die Strassen zu schlendern, kann sich schon lohnen. Der Halbinselteil der Stadt ist mit gut erhaltenen Tempeln uebersaet. Luang Prabang hat sowohl natuerliche als auch historische Staetten. Zu den natuerlichen touristischen Sehenswuerdigkeiten gehoeren Kuang Si, ein grosser mehrstufiger Wasserfall etwa 29 km suedlich der Stadt gelegen (hier befinden sich auch das Baerenrettungszentrum Tat Kuang Si und der Schmetterlingspark Kuang Si) oder die Stufenwasserfaelle von Tat Sae (bloss 6 km suedlich der Stadt), die zwar nicht so gross sind wie beim Kuang Si Wasserfall, aber dafuer sehr malerisch. (eine 20-Plattform-Seilrutsche befindet sich ebenfalls hier). Beide Wasserfaelle laden auch zum baden ein. Der Huegel Phou Si im Zentrum der Stadt bietet einen weiten Blick auf die Stadt und die Fluesse Mekong und Khan. Es ist ein beliebter Ort, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Am Ende der Hauptstrasse von Luang Prabang befindet sich der Nachtmarkt, auf dem Staende Hemden, Armbaender und viele andere Souvenirs verkaufen. Das Nationalmuseum (frueher der Koenigspalast) und Wat Xieng Thong (das aelteste Kloster hier) gehoeren zu den bekanntesten historischen Staetten. Wat Haw Pha Bang, Wat May, Wat Sensoukharam sind nur 3 von vielen anderen sehenswerten historischen Tempeln dieser ehemaligen Koenigsstadt. Jeden Morgen bei Sonnenaufgang ziehen Moenche in einer Prozession durch die Strassen und nehmen Almosen entgegen, die von den Einheimischen angeboten werden. Inzwischen ist es uch bei Touristen sehr beliebt diesem alltaeglich Ritual beizuwohnen. Mountain Biking und auch normale Fahrradtouren sind ein beliebtes Fortbewegungsmittel um hier Land und Leutre zu beobachten. Eine 15-minueutige Bootsfahrt auf dem Mekong bringt Sie nach Ban Chan, ein Dorf bekannt fuer seine Toepfereien. Die Pak Ou Hoehlen an der Muendung vom Ou River in den Mekong etwas noerdlich der Stadt gekegen sind die beruehmten "Buddha-Hoehlen". Kann sowohl ueber die Strasse (dauert knapp eine Stunde) oder mit dem Boot (dauert etwas mehr als eine Stunde)) erreicht werden. Diese Hoehlen dienten als eine Lagereinheit, um die beschaedigten Buddha-Statuen aufzubewahren (es gilt als Unglueck diese wegzuwerfen, daher werden sie oft in Hoehlen gelagert). Die Hoehlen selbst moegen vielleicht nicht so speziell zu sein, aber die malerische Bootsfahrt dorthin ist die Reise sicher wert. Das Elephant Village Sanctuary & Resort und die Nam Ou Elephant Farm sind noch 2 weitere Sehenswuerdigkeiten, die hier zu erwaehnen sind. Am spaeten Nachmittag empfehlen wir einen Spaziergang entlang des Mekong im Stadtzentrum selbst. Danch haben Sie Gelegenheit das Abendessen in einem der vielen Restaurants am Fluss zu geniessen und dabei den Sonnenuntergang zu beobachten. Zu den Festivals in Luang Prabang. Am beliebtesten sind Boun Phi Mai Lao (Laotisches Neujahr) im April, Boun Bang Fai (Raketenfest) im Mai und Souang Heua (Bootsrennen) im September.